Bürgermeisterkandidat für Bremervörde Jochen Hake

Kandidat - Fragen - Antworten

1. Die humorvollste Frage vorweg: Willst du Schreibtisch, Bürostuhl und Toilettenschlüssel Ihres Vorgängers Detlev Fischer weiter benutzen?

Solange sie nicht aus Gold sind sicherlich! Sonst würden diese, bei dem heutigen Goldpreis, verkauft! Dann war es eine gute Geldanlage des bisherigen Bürgermeisters!

2. Werder, HSV oder Bayern München?

Werder und TSV Iselersheim

3. Lieblingscomic in der Kindheit?

Gaston

4. Welche deutsche Popband, deren Mitglieder ungefähr so alt sind wie die drei Kandidaten, hat der Komiker Otto Waalkes gezeichnet?

Die Ärzte

5. Wenn das laufende Schulbauprojekt in Engeo und der beschlossene An- und Umbau der Grundschule Engeo, sowie der Neubau des Kindergartens in der Walkmühlenstraße abgerechnet sind, tendiert der finanzielle Spielraum der Stadt gegen Null. Wie beabsichtigen Sie dann notwendige Investitionen zu finanzieren?

Wir benötigen einen Projektplan für die gesamten noch ausstehenden Projekte. Dazu muss ein klarer, realistischer Zeitrahmen definiert und das Kostenbudget geklärt werden. Unsinnige Straßenausbauten zum Nutzen Weniger sind zu unterlassen. Aber vor Allem möchte ich die umfangreichen Fördergelder zum Klimaschutz, stärker als bisher, nutzen. Damit könnten wir für jeden ausgegeben Euro, ein Vielfaches investieren.

So werden zurzeit Projekte mit bis zu 100% (Stichwort Kommunalrichtlinie) gefördert und diese werden Einnahmegewinne und Ausgabenreduzierungen zur Folge haben. Damit schaffen wir für die Zukunft neue finanzielle Spielräume.

Hierfür benötigen wir eine kompetente Klimaschutz-Managerin. Auch diese wird anfangs gefördert und wird wichtige Teilaufgaben übernehmen, die bisher in den Bereich Stadtentwicklung, Bau und Gebäudewirtschaft erledigt werden. Dies wäre gleichzeitig eine Entlastung der Verwaltung.

Ich werde mein Netzwerk nutzen, um diese Menschen nach Bremervörde zu holen. Aber wir müssen uns beeilen. So läuft die aktuelle Förderperiode und die erhöhte Unterstützung nur noch bis Ende 2021.Ich will erreichen, dass spätestens bei der erneuten Neuauflegung Bremervörde vielfältig profitiert.

6. Bei den vorhandenen, erschlossenen Gewerbeflächen im Gewerbegebiet Voßberg ist in der Ansiedlung offensichtlich ein gewisser Stillstand eingetreten. Wie möchtest du die Ansiedlungspolitik der Stadt erfolgreich forcieren?

Werben, werben und werben. Ich bin der Meinung, der Bürgermeister muss der erste Lobbyist der Stadt Bremervörde sein und klar machen, dass auch für alle Wirtschaftstreibende der Stadt seine Tür offen steht. Ich sehe in Hamburg, wie sehr die Verwaltung Dienstleister für die Wirtschaft ist. Diesem Vorbild will ich folgen. Schon immer hat mir die Beantwortung von Bürgeranfragen, aber auch Anfragen aus der Wirtschaft große Freude gemacht. Da ich dabei immer wieder viel gelernt und erfahren habe.

7. Die Innenstadtsanierung und das Sanierungsprojekt „Westerende“ sind nach einigen Grundstücksankäufen absolut ins Stocken geraten. Wie willst du Planung und Umsetzung voranbringen, ohne das weitere Sanierungsmittel verfallen?

Ein Projektplan für die Vorhaben, der immer wieder aktualisiert wird, ist unabdingbar. Sanierungsmitteleinsatz bzw. deren Verfall ist dabei natürlich prioritär mit einzubeziehen. Klar ist aber auch, in der Verwaltung arbeiten Menschen. Immer noch was drauf zu legen, geht nicht. Wir haben schon jetzt einen sehr großen Rückstau, da die Mehrheit im Stadtrat (siehe Baugebiete) gerne mal hin und her springt.

So wurde erst im Jahre 2015 ein Wohnbauflächenentwicklungskonzept in Auftrag beauftragt. Es wurden insgesamt elf Flächen im Stadtkernbereich untersucht. Und die Ratsmehrheit versteift sich nun ausgerechnet auf die eine Fläche, bei der die Experten die vollständige Herausnahme empfohlen hatten. Also die, die den Experten am wenigsten geeignet erscheint. Dann kann man sich das Geld für Expertenauch sparen.

Nebenbei macht man damit die Bemühungen der Verwaltung in den letzten fünf Jahren zunichte und erschwert die Entwicklung der restlichen möglichen Flächen. Sie sind zwar nicht so groß, aber mit weniger Problemen behaftet als das Vörder Feld und damit schneller umsetzbar. Mit ist der Spatz in der Hand lieber als die Taube.

8. Es pfeifen die Spatzen von den Bremervörder Dächern, dass das Verhältnis zwischen der „Rathausspitze“ und zahlreichen Gewerbetreibenden nicht zum Besten steht. Strebst du einen besseren Dialog an, wie er z.B. beim „Kammann-Projekt“ wünschenswert gewesen wäre?

Was ist Bremervörde ohne seinen lokalen Gewerbetreibenden? Ja, den Dialog strebe ich persönlich an. Ich habe hier, auch als ich noch in Berlin lebte, immer gerne eingekauft. Meine Anzüge, die ich im Bundestag trug, waren alle bei Steffens gekauft. Solch eine Beratung habe ich als normaler Mensch in der Großstadt nicht gefunden. Oder Morgenstern, beste Buchhandlung ever! Da habe ich als Kind schon Stunden verbracht.

9. Bist du her Befürworter oder Gegner der Zentralisierung?

Weder noch, beides gehört zusammen, Bremervörde ohne seine Dörfer wäre für mich nicht Bremervörde. Wir benötigen eine attraktive Innenstadt, die zum Verweilen einlädt ebenso wie lebenswerte Dörfer, mit einem Grundangebot und einer guten Erreichbarkeit. Somit gehört beides zusammen und muss in jedem Einzelfall genau abgewogen werden.

10. Welche Infrastrukturmaßnahmen zu den Dörfern hälst du für sinnvoll, um Attraktivität und Lebensqualität zu verbessern?

Vereine und Feuerwehren sind für mich die Anker des Zusammenhaltes in den Dörfern und verbinden gleichzeitig die Kernstadt mit ihnen. Dieses gilt es zu erhalten und weiter zu unterstützen. Zentral ist auch eine sehr gute Breitbandversorgung für schnelles Internet.

Die Radwege gilt es in eine nutzbaren Zustand zu bringen und den öffentlichen Nahverkehr zu erhalten und möglichst auszubauen. Auch in Verbindung mit den Taxiunternehmen. In Oldenburg z.B. gab es eine sehr gute Kooperation zwischen Taxi und Rad, dieses im ländlichen Raum umzusetzen wäre ein innovatives Klimaschutzprojekt und sicherlich förderfähig.

Mit einem Klimaschutzplan können wir umfangreiche Investitionen zu sehr geringen Eigenkosten realisieren. Darüber kann auch die Verbesserung der Geh- und Radfahrinfrastruktur und Energiesparmaßnahmen in den Dörfern finanziert werden. Infrastrukturmaßnahmen in Energieeffizienzmaßnahmen schaffen finanzielle Spielräume und auch die Wasserstoffwirtschaft wird über diese Klimaschutztöpfe gefördert.

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Jochen Hake beim ersten Duell der Bürgermeisterkandidaten

Das komplette Duell kann bei Youtube angesehen werden:

https://www.youtube.com/playlist?list=PLYh6vExLWsI0-crPuZEhkrKQr_hEMKodN

 

Zusätzliche Fragen

 

Wie wollen Sie die Stadt Bremervörde mit mehr Leben erfüllen/attraktiver machen?

Ich möchte dafür sorgen, dass Kulturschaffenden Steine aus dem Wege geräumt werden, um vielfältige Veranstaltungen (auch outdoor) auf den Weg zu bringen. Dafür gilt es auch, gemeinsam die Möglichkeiten der Natur- und Erlebnispark GmbH bzw. dem Stadtmarketing optimal zu nutzen. Ein gutes Beispiel dafür ist für mich der Bremervörder Kultursommer.

Dazu sollte auch die Innenstadt attraktiver gestaltet werden. Ich werde mich dafür einsetzen, dass

  • die Vorschläge des Wettbewerbes zur Brunnenstraße schnell umgesetzt werden.
  • das Zentrum gestärkt wird.

Um das Zentrum zu stärken, setzte ich mich zudem dafür ein, dass die Außengastronomie weiterentwickelt, und eine gezielte Ansiedlung von Gewerbe und Handel erfolgt.

Zudem werde ich eine Aktualisierung bzw. Verzahnung der Innenstadtkonzepte (Einzelhandel, Klimaschutz etc.) anstreben.

Ich möchte einen attraktiven Spielplatz auf dem Rathausmarkt, der so angelegt ist, dass die Eltern einen guten Zugang zur Gastronomie erhalten.

Auch den Hafen möchte als Ausflugsziel mit angepasster Gastronomie entwickeln, sowie den Verkauf von regional erzeugten Lebensmitteln als Dauereinrichtung im Stadtzentrum anstreben.

Die „zerschneidende Wirkung“ der Neuen Straße in Bezug auf die Innenstadt werde ich durch Tempo 30 verringern.

Zudem möchte (Sport-)Events in die Stadt holen.

Wie und wie schnell kann/wollen Sie Bauland auf den Dörfern geschaffen werden/schaffen?

Damit umgehend Bauland geschaffen werden kann, müssen zuvor vielschichtige Probleme gelöst werden, die überregional von den Bundesvorschriften abhängig sind. Häufig stehen Lärm- und Geruchsvorschriften der Schaffung neuer Bauplätze entgegen. Die gemeinsame AG von Bau- und Umweltministern hat 2020 dazu einen Bericht vorgelegt. Das Umweltministerium des Bundes arbeitet zurzeit an Kompromissen. Zudem hat diese AG bereits viele Lösungsmöglichkeiten erarbeitet. Diese gilt es zu nutzen. Sollten weiterhin Probleme in Bezug auf neue Möglichkeiten bestehen, werde ich meine Kontakte aktivieren. D.h., ich werde Experten ansprechen, und Lösungen finden. Was ich nicht will ist, dass durch falsche Planungen u.U. Landwirte nicht mehr in der Lage sind, in ihren Ortschaften wirtschaften zu können.

Was ich zudem in den Dörfern gerne sehen würde, ist eine stärkere Innenraumentwicklung. Bauen sollte in den großen Gärten ermöglicht werden, wenn dies z.B. für die Kinder gewollt und möglich ist. Diesbezüglich sollten veraltete Vorschriften -z.B. zu den Bebauungsgrenzen- aufgehoben werden.

Letztendlich ist dies jedoch immer abhängig vom Willen der politischen Mehrheit im Ort, vom Rat sowie den Arbeitskapazitäten in der Verwaltung.

Wie stehen Sie zu:

Problembewältigung Spielplatz "In der Mulde" (Vandalismus, Lärm, Belästigung...)

  1. Lärm: Umbau, damit die Lärmquellen in der Mitte des Platzes und nicht unter den Fenstern platziert werden.
  2. Vandalismus und Belästigung müssen bereits im Vorfeld verhindert werden. Das geht ausschließlich über regelmäßige Gespräche, die unser scheidender Ortsbürgermeister zusammen mit verschiedenen Personen bereits aufgenommen hat. Diese Kommunikation gilt es fortzuführen. Zudem muss der Spielplatz intensiver gepflegt werden. Ungepflegte Plätze führen bekanntlich zu mehr Vandalismus und noch mehr Müll.
  3. Regelmäßige Gespräche mit den Beteiligten und gezielte Ansprache bei Fehlverhalten auch durch den Bürgermeister selbst. Ich selber bin z.B. vor und nach meinem Fußball-Training schon häufiger zum Platz mit dem Rad in Iselersheim vorbeigefahren, um mir ein eigenes Bild zu machen.

Wird es wieder einen "Präventionsrat" geben?

Ja! Ich habe seinerzeit in Oldenburg bereits am Rande mit einem Präventionsrat kooperiert, und dessen Arbeit sehr zu schätzen gelernt.


Oberschule - attraktive Schulform für BRV? (SchülerInnen wechseln in die Nachbargemeinden)

Ich bin offen für andere Schulformen. Es gibt definitiv mehr Möglichkeiten als lediglich ein dreigliedriges Schulsystem. Diese Formen müssen jedoch von den Eltern gewollt werden. Wichtig ist für mich die Schaffung von Ganztagsangeboten.

Kindergartenbau in Iselersheim

Iselersheim ist ein kleines Zentrum im Norden unserer Stadt. Dazu gehört für mich auch ein Kindergarten vor Ort. Kindergartenkindern lange Fahrtstrecken zuzumuten, ist nicht nur aus Klimaschutzgründen in keiner Weise sinnvoll.

Pandemiefeste Ausstattung der Schulen

Ja! Unsere Forderungen und Anträge nach zusätzlichen Bussen und Luftfiltern dürften bekannt sein. Leider hatten wir dafür bisher keine Mehrheiten.

Konkrete Maßnahmen zur Nachhaltigkeit in der Stadtentwicklung (Stadtentwicklungsgesllschaft/"Kümmerer"), klare Vorgaben für Investoren, öffentliche Informations- und Dialogkultur

Eine nachhaltige Stadtentwicklung ist für mich die Grundlage. Um dieses Ziel zu erreichen, gehört es für mich auf jeden Fall dazu, alle unterschiedlichen Meinungen offen und ohne Vorbehalte zu diskutieren. Ich bin überzeugt, dadurch die besten Ergebnisse zu erzielen. Die dann festgelegten Ergebnisse sind anschließend auch den Investoren aufzuerlegen.

Für mich gilt es transparent zu arbeiten, und regelmäßig über die jeweiligen Entstehungs-Prozesse zu berichten. Gerne komme ich auf diejenigen zu, die Fragen oder Probleme haben. Ich möchte den Dialog und Information vorleben, anstatt immer nur einzufordern.


Wie geht der Bau der Autobahn mit dem Siegel "Erholungsort" zusammen bezüglich Lärmschutz?

Die wiederkehrende Anerkennung als Erholungsort ist auch von Voraussetzungen abhängig, die unter Kur- und Erholungsorte in Niedersachsen | Nds. Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierungabgerufen werden können.

Grundsätzlich dürfte es sogar mit einer Autobahn möglich sein, das Siegel zu erreichen. Vergleichbare Beispiele aus der Gemeinde Ganderkesee oder aus Soltau zeigen, dass dies durchaus möglich ist. Ob es auch in Bremervörde der Fall sein wird, kann jetzt noch nicht beurteilt werden.

Gleichberechtigung ist Thema

Bremervörde. Gleichstellung ist eins der zentralen Themen, die Jochen Hake in Bremervörde im Stadtrat bzw. als künftiger Bürgermeister voranbringen möchte.


Denn die Aufgaben der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Bremervörde, Maren Stabel, sind sehr anspruchsvoll. Davon überzeugte sich Hake bei einem intensiven, persönlichen Einblick in ihre Arbeit. Maren Stabels Tätigkeiten sind sehr breit gefächert. Doch (zu) oft ist die Zeit für das vielfältige Engagement sehr knapp bemessen – im Gegensatz zu anderen vergleichbaren Städten steht für die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bremervörde lediglich eine ehrenamtliche Stelle zur Verfügung. Und in dieses zeitlich knapp bemessene Zeitfenster müssen als erste Anlaufstelle alle möglichen Fragen rund um die Familie über Personalentscheidungen und Beratungen bis hin zur klassischen Vernetzung alle relevanten Themen eingefügt werden.
Maren Stabel und Jochen Hake thematisierten viele Schwerpunkte, besonders jedoch explizit die Auswirkungen der Covid19-Krise auf die Gleichstellung. Aktuelle Studien zeigen, dass durch die Folgen der Pandemiemaßnahmen die Gleichstellung von Frau und Mann wieder um Jahre zurückgesetzt wird. Auch, dass Frauen für dieselbe Arbeit den gleichen Lohn beziehen, ist weiterhin leider nicht selbstverständlich. Das muss sich ändern!
Hake und Stabel waren sich einig, dass die Anstrengungen für die Gleichstellung stetig intensiviert werden müssen, um dem Auftrag unserer Verfassung, tatsächliche Gleichberechtigung zu schaffen, endlich gerecht werden zu können. Ohne eine entsprechende Aufwertung der hiesigen Gleichstellungsstelle erscheint wirkliche Gleichberechtigung auch in und um Bremervörde ein Traum zu bleiben.
Zwar wäre die Ostestadt mit rund 20.000 Einwohner:innen zumindest verpflichtet, ihre Gleichstellungsbeauftragte mit mindestens 50% der regelmäßigen Arbeitszeit zu beschäftigen, doch schon jetzt sollte schon jetzt angesichts der vielfältigen Aufgaben anvisiert werden. Dazu Jochen Hake: „Auch in Bremervörde ist noch sehr viel zu tun, um die Gleichstellung zu realisieren. Um so wichtiger ist es, dass die Gleichstellungsbeauftragte noch mehr den Finger in die Wunde legen und Fehleinschätzungen ansprechen kann. Nur so können wir das Verfassungsziel Gleichberechtigung verwirklichen und unsere Gesellschaft ein Stück gerechter und damit Zukunftssicherer ausrichten!"

Weitere Informationen finden sich unter jochen-hake.de und www.bremervoerde.de/rathaus-buergerservice/buergerservice/ansprechpartner/gleichstellungsbeauftragte

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