Reaktivierung der Bahnstrecke nach Stade

04.10.23 –

 

 

Offener Brief an Olaf Lies Niedersächsische Minister für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung.

 

 

Stade -Bremervörde Reaktivierung sofort – nicht erst 2026!
Die ehemalige Kursbuchstrecke 217b ist eine der wenigen für den öffentlichen Personenverkehr stillgelegten Strecken in Niedersachsen, die sich in einem vollständig ertüchtigten Zustand befindet.
„Das Potential für eine Wiederaufnahme des Personenverkehrs auf der Strecke Hesedorf–Stade wurde im Auftrag der evb im Rahmen einer Machbarkeitsstudie nach Verfahrensanleitung der Standardisierten Bewertung untersucht, die im August 2022 fertiggestellt wurde. Bei einer im Stundentakt verkehrenden Linie zwischen Bremervörde und Stade ergibt sich demnach ein Nutzen-Kosten-Verhältnis von 1,23, bei einer Verlängerung der Linie über die Bahnstrecke Hamburg-Harburg–Cuxhaven zu einer neuen Station am Klinikum Stade bzw. nach Himmelpforten beträgt das Nutzen-Kosten-Verhältnis 1,81 bzw. 2,37.“ (Reaktivierungen für den SPNV im Streckennetz der EVB. PTV Transport Consult GmbH).
Dieses Potential ergibt sich aus den erheblichen Pendlerströmen zwischen Bremervörde und Stade, das noch um den Schülerverkehr – Landwirtschaftliche Fachschulen, Fachgymnasien, Schulen für Pflegeberufe und Sozialpädagogik in Bremervörde, die aus Zeven und Stade verlegt wurden – erweitert wird. Es gibt also keinen Grund für die Landesregierung, nicht sofort in die Reaktivierung einzusteigen. Die wachsenden Gemeinden an der zu reaktivierenden Strecke Hesedorf-Bremervörde rechnen stark mit einem direkten Halt in den Gemeinden. Ist es doch auch für die Bewohnerinnen und Bewohner dieser Gemeinden wichtig klimaneutral zu ihren Arbeitsplätzen bzw. zum Schulstandort  und zum Einkaufen zu kommen. Deshalb müssen auch Mulsum, Deinste und Hagen als Haltepunkt ertüchtigt werden.

Mit der EVB,  die auch eine zentrale Werkstatt für die Start- und EVB– Züge betreiben, steht ein leistungsfähiger Partner zur Verfügung.
Ebenso wichtig erscheint aber die Möglichkeit, LNG über die Bahn zu den industriellen Endverbrauchern zu transportieren, die am Produktionsort die Vergasung des LNG mit Prozess-Abwärme deutlich kostengünstiger und umweltfreundlicher vornehmen können, als es auf den schwimmenden Anlagen möglich ist.

Von den Niedersächsischen Standorten bietet sich Stade für den Schienentransport in einmaliger Weise an, da von dort der Transport über Bremervörde, Rotenburg, Verden erfolgen kann, ohne dass die ausgelasteten Knotenpunkte Hamburg und Bremen weitere Trassen bereitstellen müssen.
In diesem Zusammenhang sollten die Pläne für eine Verbindungskurve zwischen den ehemaligen Kursbuchstrecken 217b und 217g im Osten von Bremervörde, die im Rahmen der erweiterten Hafenhinterlandverkehrsplanung erstellt wurden, wieder aus der Schublade geholt werden.

Warum wollen wir in Niedersachsen also lange mit der Reaktivierung warten, zeigt doch bereits dieses Bahnhofsfest in Bremervörde mit acht eingesetzten Verbindungen nach Stade  (bei Gegenverkehr) , das eine sichere Befahrung der Strecke bereits jetzt möglich ist. Mit freundlichen Grüßen


Martin Hill        Marion Kaiser
Bremervörde, den 30.September 2023

Ortsverband Bündnis 90/Die Grünen Neuendamm 32 27432 Bremervörde 015142386908

 

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