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12.05.23 –
Klimawende in Bürgerhände
Am vergangenen Mittwoch fand im Hotel Daub in Bremervörde eine Informationsveranstaltung der Bremervörder Grünen zur Energiewende in der Elbe-Weser-Region statt. Grünen-Sprecher Rolf Hüchting freute sich über die gute Resonanz zu diesem Thema. „Leider sind wir sehr spät dran“, so Rolf Hüchting, „denn Klimaerwärmung, Klimaflucht und damit menschliches Leid und hohe Kosten nehmen inzwischen beschleunigt zu“. Daher sei es sehr wichtig, dass auch für unsere Region jetzt konkrete Projekte für einen Umstieg auf alternative Energien geplant werden.
Marion Kaiser bedankte sich für die Bereitschaft der Referenten Michael Lange und Peter Wortmann nach Bremervörde zu kommen, ihre Projekte vorzustellen und anschließend zur Diskussion zu stellen.
Der Schwerpunkt des Energieprojektentwicklers "Momentum Energy Planung" liegt in europaweiten Projekten zum Gewinn Alternativer Energien. Michael Lange stellt das von Momentum angestrebte Fotovoltaikprojekt im Raum Iselersheim, Ostendorf und Hönau-Lindorf in der Größenordnung von 127 MWp vor. Das Ziel der Gewinnung rentabler alternativer Sonnenenergie wird von Momentum mit der Förderung der regionalen Infrastruktur und der Berücksichtigung ökologischer Verbesserungen verbunden.
Es soll aber auch in den direkt anliegenden Dörfern sehr auf die Akzeptanz geachtet werden und auf mehreren Ebenen eine Bürgerbeteiligung erfolgen. Die Gemeinde, in diesem Falle die Stadt Bremervörde, erhält - wie seit 2021 gesetzlich erlaubt - Direktzahlungen bis zu 0,2 Cent pro KWh, das sind über 300.000 Euro jährlich. Die einzelnen Bürgerinnen und Bürger in den Ortschaften könne sich mit Darlehen von 500 bis zu 25.000 Euro am Projekt beteiligen. Eine unternehmerische Beteiligung an der Fotovoltaikanlage darüber hinaus durch Bürger bietet Momentum anteilig bis zu 10% an, exklusiv für die Ortschaften im Norden der Stadt. Des Weiteren ergibt sich für die Anwohner aus den Dörfern die Möglichkeit, Ökostrom 8 Cent billiger gegenüber dem Preis des Grundversorgers zu beziehen.
Ein klarer Schwerpunkt auf regionale Energieprojekte und die Kontrolle ihrer Genossenschaft durch die Bürgerinnen und Bürger wird von Peter Wortmann von der Bürgerenergiegenossenschaft Osteland gelegt. In Zusammenarbeit mit einem Windradentwickler und dem Ökostromanbieter Naturstrom vor Ort wird ein Windrad von der Genossenschaft Osteland betrieben, wobei die letztere mit über 50% der Beteiligung die Kontrolle über das Projekt behält.
Es werden 1% des gesamten Ertrages für örtliche Initiativen und damit regionale Vorhaben ausgeschüttet. Auch werden örtliche Banken und das örtliche Handwerk für die Finanzierung und Arbeiten bevorzugt herangezogen. Die Genossenschaftsmitglieder erhalten 3% Ausschüttung auf ihre eingesetzten Anteile. Darüber hinaus kann im Umkreis von 50 km um Oldendorf - im Osteland - von Interessenten Ökostrom, um 5 Cent verbilligt gegenüber dem regulären Naturstrom vor Ort Tarif, bezogen werden. Hier bleibt die Wertschöpfung also vor Ort, die Bevölkerung kann direkt durch Genossenschaftsanteile oder durch günstigeren Strom von der Windenergie partizipieren.
Nach der Veranstaltung wurde noch intensiv weiter diskutiert. Die ausgelegt Liste für Interessenten an einer Bürgerenergie Genossenschaft in Bremervörde füllte sich zusehends. Weitere Gespräche werden geplant, um die Bürgerenergie Genossenschaft Bremervörde ins Leben zu rufen.
Rolf Hüchting Marion Kaiser
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Aktuell | Archiv | Energie | Klimaschutz