Energieumstieg ist zu schaffen

07.03.24 –

 

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Ortsverband Bremervörde GRÜNE im Dialog „Kommunale Wärmeplanung, Anforderungen, Umsetzungsideen und Fördermöglichkeiten“                Stefan Wenzel, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klima, tauschte sich mit Bürgerinnen und Bürgern zum Thema Erneuerbare Energien und Kommunale Wärmeplanung aus.

Bei der Veranstaltung des Ortsverbandes „GRÜNE im Dialog“  machte Wenzel deutlich: In Folge des Ukrainekrieges haben sich die Ausgaben für Öl, Kohle und Gas in Deutschland vervielfacht. Um sich unabhängiger von fossilen Importen aus Russland zu machen, habe die EU 2022 beschlossen, die Energiewende zu beschleunigen. Drei Bereiche seien für mehr Tempo wichtig: Energie zu sparen, Erneuerbare Energien schneller auszubauen und die Energiesouveränität zu stärken. Ein zentrales Instrument für mehr Energieeffizienz und Klimaschutz sei dabei der Co2-Preis.
Die Industrie muss bereits heute je ausgestoßener Tonne Kohlendioxid ein Emissionshandelszertifikat kaufen. Ab 2027 wird diese Regelung auf die Bereiche Verkehr und Gebäude ausgeweitet. „Die Bereiche Gebäude und Verkehr haben ihre Einsparziele leider wieder nicht eingehalten, da stehen wir in intensiven Gesprächen mit den zuständigen Ministerien“, so Stefan Wenzel.  In Deutschland gibt es bereits seit 2021 einen nationalen Emissionshandel für die Bereiche Wärme und Verkehr. Die Einnahmen aus dem Co2-Preis fließen beispielsweise in Förderungen für den Umstieg auf erneuerbares Heizen oder werden als Ersatz für die gestrichene EEG Umlage genutzt. Dadurch ist der Strompreis für die Verbraucher, um ca. 5 Cent pro Kilowattstunde gesunken.
„Der Umstieg auf erneuerbares Heizen muss schnell erfolgen. Dieses Ziel hat sich die Weltgemeinschaft auf dem Pariser Gipfel gemeinsam gestellt, es ist also nicht nur ein Ziel der GRÜNEN“, betont Wenzel.
Die Bundesregierung will dafür sorgen, dass bis 2030 der größte Teil des Stromverbrauchs in Deutschland mit Erneuerbaren Energien gedeckt wird. Was geschieht, wenn die Sonne nicht scheint und kein Wind weht? „Unser Ziel ist es, bis 2030 die Leistung der Photovoltaik zu verdreifachen und die Windkraft im Land zu verdoppeln. Im Offshore-Bereich soll die Leistung bis 2045 versiebenfacht werden“, erläuterte der Parlamentarische Staatssekretär. „Wichtig ist darüber hinaus vor allem die Flexibilität, um die Stromversorgung bei Dunkelflauten zu sichern. Neben Pumpspeichern und Wasserstoffkraftwerken sind weitere Back-Up-Kapazitäten für das Stromnetz wichtig, so auch Biogas. Auch die Vernetzung der europäischen Staaten ist wichtig, um sich gegenseitig zu unterstützen“
Haushalte können mit einem intelligenten Stromzähler, dem Smart Meter, zum Beispiel elektrische Geräte dann nutzen, wenn der Strompreis günstig ist. Fahrzeuge und Wärmepumpen ziehen Strom, sobald die Sonne scheint. „Ab 2025 müssen Stromanbieter einen dynamischen Tarif anbieten – ein wichtiger Baustein für einen effizienten Stromverbrauch“, so Wenzel.
„Viele bürokratische Hürden verzögern den Ausbau der Erneuerbaren Energien“, so ein Teilnehmer der Veranstaltung.  
Wenzel dazu: „Da haben wir einen schweren Rucksack von den vorherigen Regierungen übernommen. Wir arbeiten intensiv daran, die Bürokratie abzubauen, das ist aber ein sehr komplexes Thema und bedarf vieler Abstimmungen“, bestätigt Wenzel. „Damit Bürgerinnen und Bürger sich selbst an der Energiewende beteiligen können, arbeiten wir derzeit an flexiblen Solarpaketen, die den Energiewechsel vereinfachen werden.“ So soll für Balkonkraftwerke die Anmeldung beim Netzbetreiber entfallen und die Leistung erhöht, die Direktvermarktung von Solar-Strom flexibler und die Weitergabe von Solar-Strom. beispielsweise an Mietshäuser oder Nachbarn – deutlich vereinfacht werden.
Die Energiewende sei aber auch ein gesellschaftliches Gemeinschaftsprojekt, das alle zusammen vor Ort voranbringen müssten. Best Practices wie Bürgerenergiegesellschaften, Bioenergiedörfer oder die Installation von Nahwärmenetzen machen deutlich, wie es gemeinsam funktioniert, auf Erneuerbare Energien umzusteigen und den Klimaschutz zu stärken – auch für kommende Generationen. Voraussetzung, um die richtige effiziente Entscheidung den Bürgerinnen und Bürger zu erleichtern, ist eine -Kommunale Wärmeplanung-  frühzeitig zu erstellen. Hier unterstützt das BMWK mit der Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) und weitere Förderprogramme die Umstellung auf eine treibhausneutrale Wärmeversorgung.
Die Transformation der Energieversorgung zum Schutz des Klimas ist ein großes Gemeinschaftsprojekt. Erfolg setzt auf Kooperation von der Gemeinde, über Land, Bund und EU bis zur Weltklimakonferenz. Im Kleinen wie im Großen. Nur gemeinsam können diese Ziele erreicht werden.

Marion Kaiser 06.03.2024

 

 

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