Die Abhängigkeit von russischer Energie erfordert auch von der regionalen Politik sofortiges Handeln.

"Der Krieg in der Ukraine erfordert unverzügliches Handeln auch hier in Bremervörde". In einer gestrigen aktuellen Diskussion über die Aggression Russlands - die Folgen für Deutschland und die Gegenwehr von deutscher Seite waren Thema der Ortsverbandssitzung der Grünen in Bremervörde - wurde der Vorstand beauftragt, sofort initiativ zu werden...

14.03.22 –

 

 

"Der Krieg in der Ukraine erfordert unverzügliches Handeln auch hier in Bremervörde". In einer gestrigen aktuellen Diskussion über die Aggression Russlands - die Folgen für Deutschland und die Gegenwehr von deutscher Seite waren Thema der Ortsverbandssitzung der Grünen in Bremervörde - wurde der Vorstand beauftragt, sofort initiativ zu werden.

"Die Politik Putins ist völlig unkalkulierbar. Ein auch nur begrenzter Erfolg Russlands in der Ukraine wird in absehbarer Zeit zu einem Angriff auf die baltischen Staaten führen. Dem kann nicht nur - wie schon geplant - militärisch begegnet werden. Auch die Abhängigkeit Deutschlands von russischer Energie ist sofort abzubauen. Das kann aber die Bundesregierung nicht allein stemmen.

Deshalb muss auch auf regionaler Ebene in Bremervörde sofort in starkem Maße gehandelt werden. Es gilt sowohl für die Stadt und ihre Einwohner, sich auf das angekündigte "Osterpaket" der Bundesregierung zur Energieumstellung, als auch auf eigene Projekte und Geldmitteleinsatz vorzubereiten.

Die Stadtverwaltung sollte sofort ihre eigenen Grundstücke auf die Eignung für den Einsatz von alternativer Energieproduktion überprüfen. Dazu muss auch das neuerworbene Gebiet am Vörder Feld gehören, dessen eine Hälfte erst in Jahren bebaut werden wird und das bis dahin brach liegt. Da die Flächen wahrscheinlich nicht reichen, sollten auch private Besitzer von geeigneten Flächen erfasst und kontaktiert werden.

Auch geeignete Dachflächen, sowohl öffentliche als auch private, sollten sofort konkret erfasst werden. Für interessierte Hausbesitzer ist eine Unterstützung der Stadt über die oft komplizierten und längerfristigen Bundesmittel hinaus sinnvoll.

Wichtig ist aber auch, dass die Stadt Bremervörde sofort selbst alternative Energieprojekte durchführt. Das bisherige sehr vorsichtige Engagement der öffentlichen Hand, die Investitionen scheut, ist angesichts der Abhängigkeit vom russischen Gas nicht mehr angebracht.

Organisatorisch ist es notwendig, sofort einen Krisen- bzw. Organisationsstab einzurichten, der auch den regionalen Versorgers EWE einbindet.

Die Zeit drängt. Falls wir nicht wirkungsvolle Maßnahmen zur Energieerzeugung ergreifen, wird Russland im Herbst in der Lage sein, uns über den Energiesektor zu erpressen und das nach aller heute erkennbarer Rücksichtslosigkeit Putins auch tun. Um auch nur teilweise dem begegnen zu können, müssen auch in Bremervörde alle Parteien und die Verwaltung an einem Strang ziehen und auch unpopuläre Ausgaben in Kauf nehmen. Die Alternative ist schlimmer."

 

Rolf Hüchting

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