BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

B90/GRÜNE OV Bremervörde

A20

28.09.25 –

Pressemitteilung Bündnis 90/Die Grünen

Wir begrüßen ein A20-Aus auch aus regionaler Sicht: 

Die Grünen verbinden mit der A20 erhebliche Umweltschäden durch die Zerstörung von örtlichen Mooren und Geestlandschaften.  Ortschaften werden geteilt und große Flächen werden der Landwirtschaft zur Produktion von Lebensmitteln genommen. Besonders die Moore werden in Zukunft als Co2-Einlagerer zur Klimastabilisierung gebraucht und bieten gute Verdienstmöglichkeiten.

Beim geplanten Bau der A20 werden dagegen große Mengen Co2 freigesetzt sowie gefährdete Tierarten durch Zerstörung deren Lebensraums beeinträchtigt. Der Verkehrssektor in Deutschland verfehlt schon jetzt klar seinen Beitrag zum Klimaschutz, Großprojekte wie die A20 verhindern die notwendige Verkehrswende.

Zu bemängeln ist auch die mangelnde Wirtschaftlichkeit durch die explodierenden Kosten für den Autobahnbau. Nur in geringer Weise würden die deutschen Häfen vom Bau profitieren, eher profitieren die Häfen Rotterdam und Antwerpen, die die per Schiff dort angelieferten Waren schnell per LKW nach Osteuropa und Skandinavien transportieren können. 

Laut Meinung der Grünen ist der Bau ein verkehrspolitischer Irrweg aus dem letzten Jahrhundert, verhindert er doch Investitionen in zukunftsfähige und klimafreundliche Mobilität.
Die Grünen setzen die Priorität auf die Sanierung der Bestandsinfrastruktur, damit keine weiteren Brückensperrungen wie in Leverkusen drohen. 10 Jahre lang war die Rheinbrücke für Fahrzeuge über 3,5 t gesperrt. „Eine Umgehungsstraße um Bremervörde, wie in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts favorisiert, wäre bei einem Abgehen von den Autobahnillusionen schon längst realisiert“, so Marion Kaiser, Sprecherin der Grünen in Bremervörde. 

Nun sollte die Aufmerksamkeit dem Projekt der Fährgesellschaft FRS Elbfähre gelten, die schon vor Jahren ein konkretes Konzept zur Stärkung der Fährverbindung Wischhafen/Glückstadt vorgelegt hat und wegen der bisherigen mangelnden Unterstützung durch die örtliche Politik und den Bund nicht in Betracht kam.

„Der neue Verkehrsminister Schnieder (CDU) setzt theoretisch die richtigen Prioritäten“, so Vorstandsmitglied Rolf Hüchting. Erst muss der marode Bestand an Brücken und Straßen sowie des Schienennetzes saniert werden, danach kann in neue Infrastruktur investiert werden. Wie auch hier im Elbe-Weser-Raum wird leider bundesweit der Druck aus den eigenen Reihen der CDU zum Bau ihrer regionalen Prestigeprojekte im Straßenbau zunehmen.

Marion Kaiser,
Rolf Hüchting

 

 

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