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ANTRAG – Bündnis 90/DIE GRÜNEN – Freie Demokraten (FDP)
Bremervörde, den 22.01.2022
Nummer: 22/03a
Titel: Nachrüstung der städtischen Schulen mit Lüftungsanlagen
Datum (Fraktionsbeschluss)
08.01.2022
Nachrüstung der städtischen Schulen mit Lüftungsanlagen für die Jahrgänge 1-4 | |
Antrag | |
Wir stellen den Antrag den Titel 121107004 in den Haushaltsplan 2022 wieder einzustellen, um die städtischen Schulen der Schuljahrgänge 1-4 mit Lüftungsanlagen nachzurüsten. | |
1 | Vorbemerkung Ursprünglich war geplant, die städtischen Grundschulen mit Lüftungsanlagen nachzurüsten. Diese Maßnahme ist aus dem Haushaltsplan nach der städtischen Haushaltsklausur gestrichen worden und auf die Liste mit den im H.-Plan- Entwurf nicht aufgenommenen Investitionen gesetzt worden (Titel 121107004). |
2 | Inhalt In den Haushaltsplan 2022 ist der oben genannte Titel wieder in den Haushalt 2022 (Auszahlung 2022 mit 400.000 €, Einzahlung 2022 mit 334.400 €) einzustellen, um angesichts der pandemischen Lage, die (sämtliche) Schuljahrgänge 1-4 in den städtischen Schulen (hier GS BRV) mit Lüftungsanlagen nachzurüsten. |
Begründung
Es gibt nur eins, was auf Dauer teurer ist als Bildung, keine Bildung!
Kinder und Jugendliche sind Verlierer dieser Pandemie. Sie haben mehr zu leiden und mehr auf sich zu nehmen als viele Erwachsene. Sie tragen den ganzen Schultag Masken, sie testen sich regelmäßig und verzichten auf soziale Kontakte, damit sich die Pandemie nicht weiter ausbreitet. Psychologen warnen schon heute vor den möglichen Folgen in den nächsten Jahren.
Aber gerade Schulen sind ein möglicher Hotspot. Klassenräume, mit bis zu 30 Schülerinnen und Schüler, sind ein Viren- und Bakterienherd. Bei herbst- und winterlichen Außentemperaturen ist es eine Zumutung für das Lernklima eine Stoßlüftung mit Durchzug alle 20 Minuten in den Klassenräumen herzustellen. Schülerinnen und Schüler, die in der Nähe des Fensters sitzen bekommen entweder eine Erkältung oder beklagen sich zu Recht über die Kälte. Bei derzeitigen Außentemperaturen wird bei mehrmaliger Stoßbelüftung der Raum nie wieder richtig warm. Die Schülerinnen und Schüler lernen bei 12 – 13 Grad Celsius Raumtemperatur. Händeklatschen und Kniebeugen helfen leider nicht. Durch die Zugluft fliegt das Unterrichtsmaterial durch den Klassenraum. Wie sollen Schülerinnen und Schüler so vernünftig lernen?
Ein weiterer Nutzen, den wir durch die Aufrüstung mit Lüftungsanlagen sehen, ist wirtschaftlicher Natur. Eltern wollen und müssen arbeiten gehen. Dies bedarf der regelmäßigen Beschulung bzw. Betreuung des Kindes/der Kinder. Ist ein Raum nicht richtig belüftet, so steigt das Risiko einer Infektion bei Kindern, Jugendlichen und dem Personal. Kranke Menschen können aber nicht in die Schule gehen. Das kranke Kind bleibt zuhause und muss hier von einem Elternteil betreut werden. In pandemischen Zeiten könnte dies schlimmstenfalls noch mit Quarantäneauflagen einhergehen. Zudem ist der Personalschlüssel in Schulen meistens sehr niedrig. Ein Ausfall mehrerer kranker Lehrkräfte hat zur Folge, dass der Unterricht ausfallen würde, ergo, die Kinder bleiben zu Hause und können nicht betreut werden, sodass auch viele Elternteile ihren normalen Arbeitsumfang nicht bewerkstelligen können, weil ihre Kinder nicht betreut werden.
Neben Corona gibt es aber auch energetische Faktoren, die für das Nachrüsten der Schulen mit Lüftungsanlagen sprechen. Die Heizungsanlagen in Schulen werden zentral
gesteuert. Reißen die Schülerinnen und Schüler zum Lüften die Fenster auf, wird der Raum auf die eingestellte Temperatur gebracht. Um dies leisten zu können fährt die Heizungslast hoch und heizt gegen die kalten Außentemperaturen an. Mit dem Hochfahren der Heizung fliegt auch das Geld für die Heizkosten durch das offene Fenster. Wir sprechen heute häufig von Klimaneutralität, wie soll die so erreicht werden?
Unterm Strich lässt sich festhalten, dass durch das Nachrüsten der städtischen Schulen mit Lüftungsanlagen ein großer finanzieller, wirtschaftlicher, gesundheitlicher und umweltfreundlicher Nutzen erzielt werden kann, besonders für die Jugendlichen, die in dieser Zeit eine schwere Last zu tragen haben, denn Homeoffice fördert soziale Ungleichheit. Außerdem werden Lüftungsanlagen vom Staat mit 80% gefördert. Die Fördergelder wurden beantragt und sind bewilligt worden. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen und FDP im Rat der Stadt Bremervörde sieht demnach keinen Grund, warum diese Investition aus dem Haushalt gestrichen wurde und beantragt somit eine zügige Installation der Anlagen.
Wir bitten um Zustimmung für diesen Antrag.
Wir empfehlen bei Zustimmung zu diesem Antrag den Hoch-/Tiefbau in Kenntnis zu setzen, der die Verwaltung ggf. hinsichtlich der Lüftungsanlagen fachmännisch beraten kann.
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