Kreisverkehrsplan - Erfolge und grüne Wünsche

Endlich ein neuer Nahverkehrsplan! Zum Positiven und zu weiteren Notwendigkeiten sprach Reinhard Bussenius im Kreistag:

Sehr geehrter Vorsitzender, Herr Landrat, meine Damen und Herren,

Von drauß' vom Walde komm ich her; Ich muß euch sagen, es weihnachtet sehr! Allüberall auf den Tannenspitzen sah ich goldene Lichtlein sitzen. Ja, an einigen Stellen im Nahverkehrsplan sind so einige goldene Lichtlein und so kurz vor Weihnachten möchten wir es alle auch ganz friedlich haben.

Also fange ich mal mit dem Positiven an. Nach guter Vorarbeit durch die VNO, die Verwaltung und natürlich auch den Sonderausschuss Verkehr und den Ausschuss Wirtschaft und Verkehr wurde der Nahverkehrsplan für die nächsten 5 Jahre von 2018-2022 fortgeschrieben. Und so einiges verbessert. Großes Lob an die VNO und die Verwaltung in dieser Sache. Sicher nicht der ganz große Wurf, den sich viele erhoffen, aber: allüberall immerhin goldene Lichtlein. Zum einen eine deutliche Verbesserung mit den gestärkten regionalen Hauptlinien. Ich hebe mal die Grundnetzlinie 800 Bremervörde-Zeven Rotenburg hervor, bei der es eine deutliche Verbesserung gibt: Montag-Freitag 7 Fahrtenpaare (d.h. Hin- und Rückfahrt) und am Wochenende immerhin noch 4 Fahrtenpaare. Und das mit beschleunigter Fahrtzeit.

Das gleiche mit der Linie 880 Rotenburg-Bothel-Visselhövede. Eine Verbesserung des Nahverkehrsangebotes ist auch die grundsätzlich vorgenommene Einbindung der Schülerverkehre. Diese sind im Landkreis eine tragende Säule. Insgesamt wird eine Optimierung erreicht. Dabei spielen auch die Bürgerbusse eine tragende Bedeutung. An dieser Stelle möchte ich ausdrücklich das ehrenamtliche Engagement der den Bürgerbus tragenden Fahrer und Organisatoren hervorheben. Wir sehen die Anruf-Sammeltaxis nicht als optimale Lösung an. Nur: Im Bereich der Samtgemeinde Bothel ist das Pilotprojekt AST ein sinnvoller Einstieg in ein bedarfsorientiertes Angebot eine gute Sache für die Region.

Immer mehr werden auch die Belange geh- oder sehbehinderter Bürger berücksichtigt. Unsere Bushaltestellen werden Zug um Zug aufgewertet, der Einstieg entsprechend am Boden gekennzeichnet und auch für Rollstuhlfahrer und Bürger mit „Rollator“ erleichtert und ermöglicht. Auch so wird der öffentliche Nahverkehr attraktiver. Dazu trägt auch die verbesserte Fahrplanauskunft bei – zeitnah und über das Internet und außerdem den 24-Stunden Telefonservice über den Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen (VBN).

Überhaupt das Internet: 80 % haben ein Smartphone können sich informieren oder ggf. Bedarfsverkehre „ordern“ – Busse können Fahrgastzahlen eigentlich online und zeitgleich an die Zentrale melden und Einsätze ggf. korrigieren. Konkret: Kaum oder nicht genutzte Einsätze streichen, neue Linien einrichten. Zumindest kann es Korrekturen im Jahresrhythmus geben. In Zukunft werden wir noch mehr auf derartige bedarfsorientierte Verkehre setzen müssen. Ich denke: auch, dass Rufsysteme gerade im ländlichen Raum an Bedeutung gewinnen werden. Im Zeitalter des Smartphones eine Überlegung wert.

Und damit komme ich zu den Wünschen – es ist ja Weihnachten: Neben der ständigen Anpassung des Nahverkehrs an den Bedarf – leere Busse vermeiden – wünschen wir Grünen uns natürlich eine weitere Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs – ist es doch der immer dringender werdender Beitrag des Verkehrs zum Umweltschutz, zur Verbesserung des Klimas – im Kampf gegen den Klimawandel. Aber konkret und exemplarisch nur einige: Ich wünsche mir eine Landesbedeutsame Buslinie Zeven-Bremen – das ist ja auch im konkreten Fokus der Planer. Ich wünsche mir Die deutliche Stärkung der Verbindung Bremervörde-Stade (7 Fahrzeugpaare – es müssten mehr werden) – Da muss wie auch anderswo der Nachbarkreis mit ins Boot. Ich wünsche mir endlich die Umsetzung des HVV Tarifes für Rotenburg. Für die Linien Hipstedt-Bremervörde-Buxtehude und für Scheeßel-Lauenbrück in greifbarer Nähe, für Sottrum-Rotenburg irgendwie leider noch nicht- Da muss das Land Niedersachsen – die große Koalition CDU/SPD sich nun dringend kümmern. Im Nachbarkreis Stade kein Problem. Und im Landkreis Rotenburg?

Und noch einen eher utopischen Wunsch zum Schluss: An sich müsste der Nahverkehr im Landkreis für die Bürger viel günstiger – vielleicht kostenfrei (?) sein. Der Mobilität auf dem platten Land zuliebe (die Großstädter haben es da besser) und der Umwelt zuliebe. Aber vielleicht fangen wir wenigstens mit den Bürgern mit geringem Einkommen an: Wie es bei einigen Bürgerbussen jetzt schon gemacht wird. Geben wir ihnen die freie Fahrt in unserem schönen Landkreis.

Alles Gute schon mal zum Weihnachtsfest.

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