Tandem passt nicht zum Weltbild
19.09.17 –
Tandem - zu Recht enttäuscht! Die Einen bekommen den Ratssaal, die Anderen nicht. Es passt zu dem Thema "Ungleichheit in Deutschland", dass der Verein "Tandem" für sein 25 jähriges Jubiläum von der Stadtverwaltung nicht den Ratssaal in Bremervörde zur Verfügung gestellt bekommt und die politische Mehrheit der CDU diese Entscheidung in den Gremien der Stadt durchsetzt. Die soziale Arbeit von Tandem passt, auch wenn sie finanziell durchaus unterstützt und gern gesehen wird, nicht so ganz zum Weltbild der CDU von einer heilen Gesellschaft.
Bei Lions, Rotary und TSV hatte die politische Mehrheit keine Schwierigkeiten mit der Anerkennung der ehrenamtlichen Arbeit, der Ratssaal wurde zur Verfügung gestellt.
Es ist richtig, dass der Ratssaal nur für kulturelle Veranstaltungen bereitgestellt wird. Es ist auch sinnvoll, dass die Stadt Bremervörde nicht in Konkurrenz zu privaten Veranstaltern, Hotels und Lokalitäten treten sollte. Feiern sind in erster Linie Privatsache. Aber es gibt auch Grenzfälle bei dem Begriff "Kultur" und die Bereitstellung des Ratssaales stellt eine Anerkennung dar. Es ist nicht einzusehen, dass Tandem bei seinem starkem Engagement auch in der Kultur den Ratssaal nicht bekommt. Ich finde auch eine Stimmung in der Bremervörder Politik, in der schon eine Anfrage von "Tandem" tendenziell als Zumutung empfunden wird, nicht gut.
Die Aussage von Marco Prietz für die CDU, dass es bisher immer nur für Jubiläen ab 50 Jahren eine Zustimmung gegeben habe und damit ein Ausschlusskriterium für Tandem gegeben sei, stimmt nicht für den jetzigen Entscheidungsprozess. Das Argument "50jähriges Jubiläum" kam in der politischen Diskussion von Seiten der CDU überhaupt nicht vor. Angesichts der Tatsache, dass sogar das weit ältere Jubiläum der SPD keine Gnade bei der Betreitstellung des Ratssaales fand, ist das Zeitargument falsch. Die Verweigerung des Ratsaales für "Tandem" durch die politische Mehrheit ist und bleibt willkürlich.
Rolf Hüchting
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